Notfall Kündigung: Was Arbeitnehmer wissen müssen

Im Jahr 2024 erreichte die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland mit 46,1 Millionen Personen einen neuen Höchststand. Dennoch bleibt das Risiko einer Kündigung bestehen. Rund 15 Prozent aller Arbeitsverhältnisse enden mit einer Kündigung durch den Arbeitgeber. Auf dieses worst-case-szenario sollten Sie vorbereitet sein.

In 86 Prozent der Fälle entlassen Unternehmen Mitarbeiter durch eine ordentliche Kündigung. Die Hauptgründe sind:

• betriebsbedingte Kündigungen (68 %): z. B. bei Abteilungsschließung/ Umstrukturierung oder wirtschaftliche Engpässe;
• personenbedingte Kündigungen (23 %): meist wegen Krankheit aufgrund langer Ausfallzeiten und negativer Gesundheitsprognose;
• verhaltensbedingte Kündigungen (9 %): kommen seltener vor und betreffen ein Fehlverhalten des Arbeitnehmers. Bagatellkündigungen, die nur wegen geringfügiger Pflichtverletzungen erfolgen, hat das Bundesarbeitsgericht erschwert.

Ein weiterer kritischer Punkt: 12 Prozent der Kündigungen sind fehlerhaft. Arbeitnehmer haben daher oft rechtliche Möglichkeiten, sich zu wehren.

Ihr Notfallplan bei einer Kündigung

1. Ruhe bewahren & Fristen beachten
   Nach Erhalt der Kündigung haben Sie drei Wochen Zeit, um eine Kündigungsschutzklage einzureichen. Verpassen Sie diese Frist, wird die Kündigung wirksam.
2. Kündigung prüfen lassen
   Da viele Kündigungen fehlerhaft sind, sollten Sie sich umgehend an einen Fachanwalt für Arbeitsrecht wenden. Schon Formfehler können neben materiell-rechtlichen Mängeln eine Kündigung unwirksam machen.

Wie Sie sich nach Erhalt einer Kündigung auf das
erste Anwaltstelefonat vorbereiten können:

Halten Sie bitte

• Arbeitsvertrag (ggf. mit Nachträgen),
• eine Lohn-/Gehaltsabrechnung,
• die Kündigung,
• und – falls vorhanden – Ihre Rechtsschutzversicherungspolice bereit. 

Fachanwalt für Arbeitsrecht Arnd Potratz
Im Mediapark 8 (Kölnturm)
50670 Köln